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Vierte Ethnografische Filmschau im Völkerkundemuseum Heidelberg

Am 12.07.2017 findet ab 16.00 Uhr die vierte Ethnografische Filmschau im Völkerkundemuseum der „Josefine und Eduard von Portheim-Stiftung für Wissenschaft und Kunst“ statt. Die gezeigten Filme entstanden im Rahmen des Seminars „Ethnographischer Film“ am Institut für Ethnologie an der Universität Heidelberg. Sowohl die Themenfindung als auch der Prozess des Filmens und Schneidens lagen in der Verantwortung der Studierenden. Einlass ist ab 15.30 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.

Nach einem halben Jahr intensiver Arbeit sind die Filme nun fertig. Fünf ethnografische Filme mit dem Fokus auf die Rhein-Neckar-Region werden an diesem Abend gezeigt:

Seit der Gründung im Jahr 2009 nutzt die Gruppe des multilingualen Theaterensembles SYNthesis Heidelberg die Kunst des Theaters als Mittel, um ihren Gedanken Ausdruck zu verleihen. SYNthesis schreibt seine Stücke selbst, am Ende entsteht ein gemeinsames Werk, das die Gruppe als Ganzes widerspiegelt und dabei Themen wie Rassismus, Angst vor Fremdheit, Probleme von Flüchtlingen, Vorurteile und Ausgrenzung anspricht. Diese Themen werden im aktuellen Theaterstück In Transit behandelt, dessen Aufführung im Zentrum der Handlung des Films „Vorhang auf“ steht.

Sex für Geld – für viele eine Frage der Moral oder der Geschlechterdebatte. Da es sich dabei um intime Bereiche persönlicher und sozialer Wertvorstellungen handelt, werden immer wieder aufgeheizte Debatten auf Grundlage von althergebrachten Klischees geführt. Der Film „Rotlicht – eine Milieustudie“ wagt einen Blick hinter die Kulissen und lässt diejenigen, die sonst kaum zu Wort kommen: Frauen, Inhaber und Gäste sprechen über ihre Erfahrungen und das hiesige Milieu.

Unser Bild der chinesischen Bevölkerung in Heidelberg ist meist von wild fotografierenden Touristenschwärmen geprägt. Doch wenn man zur richtigen Zeit in den richtigen Ecken schaut, kann man die chinesische Kultur mitten in der Altstadt entdecken. Der Film „Parallelgesellschaften? – Chinesische Studenten in Heidelberg“ möchte einen Einblick in den Alltag junger chinesischer Menschen in Heidelberg geben. Interkulturelle Missverständnisse, aber auch die Förderung des kulturellen Austausches zwischen Deutschland und China werden im Film thematisiert. Der Film geht der Frage nach, inwiefern die Haltung gegenüber dem gesellschaftlichen Leben, der Heimat und der eigenen Zukunft durch das Leben in Deutschland beeinflusst wird.

Auf die Platte, fertig, los! Drei Studierende ließen ihren Lehnstuhl hinter sich, um das von ihnen auserwählte Feld Wohnungs- und Obdachlosigkeit in Heidelberg zu erforschen. Schon zu Beginn wurden sie mit der Vielfalt und Komplexität der Thematik konfrontiert. Definitionen von Wohnungs- und Obdachlosigkeit als Fremdzuschreibungen offenbarten sich schnell als leere Hülsen, die der Vielfalt der Individuen nicht gerecht wurden. Mit dieser Erkenntnis näherten sie sich in den letzten Monaten Stück für Stück dieser Subkultur an. Der Film „Auf die Platte“ möchte neue Perspektiven eröffnen und dazu einladen, an der Kunst der Konzeptlosigkeit teilzuhaben.

„Andere Menschen, andere Sitten – Die Bedeutung von Nahrung“ Welche Bedeutung haben Lebensmittel und ihre Herkunft in Deutschland? Von Solidarischer Landwirtschaft bis hin zum Proteinshake gibt es viele verschiedene Ideen und Konzepte zur Produktion und Distribution von Lebensmitteln. Die Filmemacher haben sich in ihrem Film „Andere Menschen, andere Sitten – Die Bedeutung von Nahrung“ mit verschiedenen Menschen, die diese Ideen in ihren Alltag integriert haben, unterhalten und lassen sie über ihre Erfahrungen und ihre Beweggründe erzählen.

Die Leitung des Kurses hat der erfahrene Filmemacher Christoph Bertolo. Gemeinsam verbessert der Kurs die Filme in mehreren Runden. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Eine große Auswahl vergangener Filmprojekte finden Sie auf der Webseite des Lehrstuhls für „Visuelle und Medienanthropologie“ des Exzellenzclusters „Asien und Europa in globalem Kontext“:

Ziel des zweisemestrigen Seminars ist es, den Studierenden das Wissen und die technischen Fähigkeiten zu Bildgestaltung und Ton zu vermitteln. Dieses Grundlagenwissen ermöglicht den Studierenden nun auch die Realisierung eigener Filmprojekte in Zukunft und über das Studium hinaus.