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Symposium „Science in Presentations“

Es gibt tatsächlich Wissenschaftler, die Wissenschaftskommunikation wissenschaftlich erforschen. Und das mit sehr ausgefeilten Methoden. Am 26. und 27. September 2018 fand am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ein zweitägiges Symposium der Projektgruppe „Science in Presentations“ statt. Das Besondere an dieser Konferenz war zweierlei: erstens wurde eine Aufzeichnung eines Science Slams an alle Vortragende zur analytischen Begutachtung ausgegeben. Somit waren alle inhaltlich und vom Kenntnisstand auf einem Niveau.

Hier finden sie einen Film über diesen ersten Schwerpunkt:

Zum zweiten gab es einen weiteren programmatischen Schwerpunkt: Webvideos. Bei diesen Beiträgen schlug mir als Filmemacher das Herz gleich viel höher. Die Erkenntnisse sind für mich insofern wirklich hilfreich, weil die Ergebnisse mit wissenschaftlichen Methoden weitestgehend das bestätigen, was wir Filmemacher ohnehin bereits wissen. Die Vorträge reichen von Kommunikationspsychologie über die Erinnerungsstudien bis zur Typologisierung von über 400 deutschsprachigen Wissenschaftsvideos auf YouTube.

So führte Prof. Dr. Michaela Maier von der Universität Koblenz-Landau in die Forschungsarbeit über Cognitive Overload ein. Ab wann ist ein Zuschauer überfordert? Wieviele Fachfremde und neue Informationen kann ein Zuschauer überhaupt verkraften. Ein ähnlicher Ansatz wurde von der Gastgebenden Arbeitsgruppe verfolgt. Für ihre Probanten wurden mehrere Videos produziert, die den gleichen Inhalt mit unterschiedlichen Medien vermittelten. Vom klassischen Tafelvortrag über ein Model bis hin zur 3D Animation. Im Anschluss wurden die Probanden dahingehend geprüft, wieviele Inhalte sie sich merken konnten, und ob sie die komplexen Zusammenhänge verstanden haben. Gerade für Akademiker ist es garnicht so leicht sich in jemand Fachfremdes hineinzudenken. Da Akademiker in der Regel die Ergebnisse ihrer Arbeit vor Kollegen oder in Fachzeitschriften teilen, fehlt oft das Verständnis für eine angemessene Informationsdichte in der Kommunikation mit Laien. Zudem verdichten sich die erkenntnisse, dass sich eine schlechte Qualität der Videos, besonders der Ton, massiv auf die Wahrnehmung sowohl der Inhalte, als auch des Vortragenden auswirken. Diese Arbeit ist wertvoll und wichtig. Nur so können wir als Filmemacher im Wissenschaftsbereich unsere Kunden noch besser beraten und können uns dabei auf wissenschaftliche Erkenntnisse berufen.