Die Krönung eines Königs im Mittelalter, ein virtueller Gottesdienst im Second Life, der Valentinstag in Neu Delhi – was haben diese Anlässe gemeinsam? Sie sind bestimmt von Ritualen, also von Handlungen, die über den Alltag hinausgehen, ihn überschreiten und überhöhen. Rituale können Macht legitimieren, Identität stiften oder in Krisen therapeutische Hilfe bieten. Rituale helfen Menschen, Raum und Zeit zu strukturieren und geben dem Leben einen Sinn. Die Forscherinnen und Forscher des Heidelberger Sonderforschungsbereiches „Ritualdynamik“ wollen wissen, welche Bedeutung die Rituale einer bestimmten Kultur haben und fragen: Sind verschiedene Rituale weit voneinander entfernter Kulturen überhaupt miteinander vergleichbar oder sollen diese überhaupt vergleichbar gemacht werden?